Heute machten wir einen Ausflug zu den Oak Alley Plantation.
In der Geschichte der alten Südstaaten spielten Plantagen eine große Rolle. Wir fuhren entlang der River Road, die zwischen Baton Rouge und New Orleans parallel zum Mississippi verläuft. Dort gibt es unzählige zu Museen umfunktionierte Landsitze. Das bekannteste und vermutlich beeindruckendste Anwesen ist die Oak Alley Plantation in Vacherie, die eine Autostunde vom Stadtzentrum New Orleans’ entfernt liegt.
Als wir Oak Alley erreichen, hat sich der Regen, der uns den Morgen über begleitete, etwas gelegt und das Anwesen präsentiert sich uns in sattem Grün. An der Kasse tragen wir uns für die im Eintrittspreis von 22 $ enthaltene Führung durch das Herrenhaus ein und erkunden erst einmal den beachtlichen Außenbereich. Zwar findet man hin und wieder romantisierte Darstellungen der guten alten Südstaatenzeit, aber es wird deutlich, auf wessen Rücken der Reichtum, der in den prächtigen Herrenhäusern herrschte, erwirtschaftet wurde. In der sehr gut umgesetzten Ausstellung zur Sklaverei in Oak Alley, die in sechs nachgebauten Sklavenhütten untergebracht ist, erfahren wir viele Details über das Leben der Sklaven auf der Plantage. Darunter vieles, das uns bisher noch nicht bewusst war, wie die Tatsache, dass ein Plantagenbesitzer Sklaven – in einem der seltenen Fälle – nicht einfach freilassen konnte, sondern die Besitzer der umliegenden Plantagen dem erst zustimmen mussten.
Bei der anschließenden Tour durch das große Plantagenhaus geht es allerdings mehr um die allgemeine Geschichte des Anwesens, die von Guides, in stilechten Antebellum-Kostümen gekleidet, vorgetragen wird.
So werden wir durch die historischen Räume geführt, bis wir von der Veranda des ersten Stocks das zu sehen bekommen, wofür die „Grande Dame der Great River Road“ so berühmt geworden ist: eine 240 Meter lange Eichenallee, die vom ehemaligen Haupteingang des Hauses bis zum Ufer des Mississippi führt.
Als wir nach der Tour die Allee hinabgehen, sehen wir, dass zwischen den alten Eichen heute nicht nur Touristen und die allgegenwärtigen Eichhörnchen zu finden sind, sondern auch eine Fuchsfamilie auf dem Anwesen heimisch geworden ist.
Am Ende der Allee angekommen, werden wir mit einem atemberaubenden Blick belohnt. Das Herrenhaus, eingesäumt von 28 alten Live Oaks. Berühmt geworden ist diese Ansicht u. a. durch den Film „Interview mit einem Vampir“, in dem Oak Alley als Wohnort von Brad Pits Figur Louis diente.
Danach fuhren wir nach New Orleans zurück und statteten dem Voodoo-Museum einen Besuch ab. Dann begaben uns in die Frenchmen Street, in der die Clubs mehr auf die Qualität der Bands als auf die Betrunkenheit der Gäste setzen. Unter der Woche zahlt man in vielen Clubs auf der Frenchmen Street keinen Eintritt, sonst liegt er selten höher als 5 bis 10 $. Wir genießen die Atmosphäre am frühen Abend, lauschen der Musik, die aus den offenen Türen schallt, und verstehen, warum New Orleans für viele Musiker noch heute einen magischen Ruf besitzt.