Nach einer kurzen Fahrt sind wir in St. Augustine angekommen. Die nächsten 10 Tage werden wir uns im Sunshine State, wie sich der Bundesstaat Florida selbst nennt, aufhalten.
St. Augustine hat eine bewegte Geschichte hinter sich.
Es ist die älteste Stadt der kontinentalen USA (gegründet von den Spaniern im Jahr 1565).
1586 wurde St. Augustine von Sir Francis Drake angegriffen und niedergebrannt. 1668 wurde die Stadt von Piraten geplündert, dabei wurden die meisten Bewohner getötet.
1763 wurde Florida und damit auch St. Augustine britisch, 1783 (bis 1821) spanisch. 1821 wurden die spanischen Kolonien in Florida, und damit auch St. Augustine, friedlich an die Vereinigten Staaten übergeben.
Zahlreiche Gebäude aus der Zeit als spanische Kolonie sind heute noch in der Stadt zu finden, darunter die zwischen 1672 und 1695 erbaute Festung Castillo de San Marcos. Sie konnte im 18. Jahrhundert erfolgreich gegen die britischen Angriffe verteidigt werden und wurde während des Sezessionskrieges von Unionstruppen besetzt. Später wurde der Indianerhäuptling Osceola dort interniert.
Ende des 19. Jahrhunderts bekam St. Augustine einen Eisenbahnanschluss. Angeführt von dem Industriellen Henry Flagler wurde die Stadt zu einem Winterwohnsitz der reichen Oberschicht. Mehrere der in dieser Zeit errichteten Villen und Hotels stehen heute noch und werden unter anderem vom Flagler College und von Museen genutzt. Flagler war am weiteren Ausbau der Ostküste Floridas maßgeblich beteiligt, zum Beispiel erbaute er die Florida East Coast Railway, die 1912 schließlich Key West erreichte.
Nach unserer Ankunft fuhren wir mit einem Shuttle in die Stadt und schauten uns den Kern der City an. Es sind viele der alten Häuser sehr gut erhalten und touristisch genutzt: Als Restaurants, Pubs, Läden aller Art, Museen. Dementsprechend viele Touristen sind hier. Trotzdem: Uns gefällt es hier. Dazu kommt, dass es herrlich warm ist, auch wenn man immer wieder kurz eine Jacke anziehen muss, da vom Atlantik her zeitweise ein starker Wind weht.